Autorität im Referendariat – Worauf achten

Sie ist in aller Munde. Alle wünschen sie sich, wenige bekommen sie. Lehrer im Referendariat zitternvor ihr.

Viele Lehrer wünschen sich alte Zeiten zurück, in denen der Lehrer noch Respektsperson war. Doch müssen wir unsere Schüler wieder mit dem Stock prügeln, damit sie auf uns hören?

Das perfekte Klassenzimmer im Referendariat

Wenn du morgens in deine Klasse kommst erwartest du, unabhängig ob lang erprobter Lehrer oder Lehrer im Referendariat, dass sich die Aufmerksamkeit der Schüler auf dich richtet.

Gespräche werden unterbrochen, die Schüler begeben sich von selbst oder nach kurzer Anweisung auf ihre Plätze. Wenn du zur Ruhe aufforderst, sollte Ruhe einkehren; forderst du zum Arbeiten auf, sollten die Schüler sich in eine Aufgabe vertiefen, und wenn du einen Schüler zurechtweist, erwartest du eine Entschuldigung.

Eine Unmenge an Prämissen, die alle auf ein angenommenes Autoritätsverhältnis zwischen Schüler und Lehrer aufbauen.
Diese Autorität ist im Wanken begriffen. Sie ist nicht grundsätzlich vorhanden, wird sich in vielen
Klassenzimmern hart erkämpft. Vielleicht auch in deinem?
Insbesondere im Referendariat kann es zu Autoritätsproblemen kommen, wenn du plötzlich alleine vor der Klasse stehen musst.

Wieso sinkt die Bereitschaft von Schülern zu gehorchen? Und für dich noch viel interessanter:
Kannst du Autorität bereits im Referendariat erreichen? Ja!

Was ist Autorität im Referendariat?

War früher Autorität ein geläufiger Begriff, um das Verhältnis von Lehrer und Schüler, Eltern und Kindern, Staat und Bürgern zu bezeichnen, so ist er mittlerweile in Verruf geraten.
Kein Wunder, kennzeichnet der klassische autoritäre Erziehungsstil doch eine strikte, einengende Form der Kindererziehung. Der Erzieher gibt klare Anweisungen und der zu Erziehende fügt sich ihnen.

Begriffe wie antiautoritäre Erziehung, Rufe nach autoritätsfreier Umgebung für unsere Kinder bestärken das Gefühl, dass es sich hierbei um etwas Schlimmes handelt. Autorität bedeutet schlicht, Macht bzw. sozialen Einfluss gegenüber einer anderen Person innezuhaben.

Wofür benötigst du Autorität im Referendariat?

Du bist im Referendariat, stehst vor der Tafel und versuchst, den Schülern etwas zu vermitteln. Die Schüler sind laut. Du bittest um Ruhe. Die Schüler verstummen kurz, ehe sie ihr Treiben wieder aufnehmen. Möglicherweise setzt du an dieser Stelle Sanktionen als letzten Lösungsversuch.

Scheitert dieser, sind weitere Bemühungen vergebens. Du hast den Autoritätskampf verloren. Der Unterricht bzw. der Bildungsauftrag ist zum Scheitern verurteilt. Eine besonders ungemütliche Situation im Referendariat, wenn deine Leistung von anderen, erfahreneren Lehrkräften bewertet wird.

Du benötigst Autorität um:
Wissen vermitteln zu können, statt gegen eine Lärmwand anzubrüllen. Die Ordnung in deiner Klasse zu wahren, statt Chaos zuzulassen. Deine eigenen Nerven zu schonen, statt gestresst nach Hause zu kommen.

Wo ist die Autorität hin?

Unsere Gesellschaft unterliegt einem steten Wertewandel, die Pädagogik entwickelt sich, neue Ansätze
gewinnen an Bedeutung. Wie habe ich mein Kind heutzutage zu erziehen?

Eins hat sich auf jeden Fall verabschiedet: Der Mann als Patriarch der Familie, der mit Strenge und Gewalt seine Kinder dominierte. Die alte Autorität ist aus dem Großteil der Familien verschwunden. Während die Welt aufatmet, dass Gewalt in der Erziehung tabuisiert bzw. gesetzlich untersagt wurde, bleibt eine methodische Leere in den Erziehenden zurück, die in konfuser Weise von einem Wildwuchs widersprüchlichster pädagogischer Ansätze gefüllt wird.

Den Leitsatz das Kind in den Mittelpunkt zu stellen, Erziehung anhand seiner Bedürfnisse zu gestalten, verkommt zu der Annahme, dem Kind alles Recht machen zu müssen. Heutzutage erziehen öfter Kinder ihre Eltern statt umgekehrt – die elterliche Autorität ist abhandengekommen. Kein Wunder, dass die Kinder Selbiges bei ihren Lehrern versuchen.

Dein Auftrag als Autoritätsperson ist es, den Kindern Respekt vor deinen persönlichen Grenzen zu verschaffen! Du als Lehrkraft wirst von staatlicher Seite vermehrt in die Position eines Erziehers gerückt. Diese Forderung steht in krassem Gegensatz zu den meisten Lehrerausbildungungen – wahrscheinlich auch mit deiner.

Die pädagogische Inhalte der meisten werden den Erfordernissen des Berufsalltags nicht gerecht. Auch gesellschaftlich stehst du als Lehrer – insbesondere als Junglehrer im Referendariat – auf verlorenem Posten. Warst du früher noch eine Respektsperson, wird deine Kompetenz nun öfter hinterfragt.

Schalt ein Lehrer früher ein Kind, konnte das Kind davon ausgehen, dass die Eltern es ebenso bestraften. Heute kann ein Lehrer froh sein, wenn die Eltern nicht am nächsten Tag vor seiner Schwelle stehen und ihn fragen, wie er es sich erlauben konnte, ihr Kind zu maßregeln.

Falls du dich im Referendariat befindest verschärft sich diese Situation noch: Du kannst dich im Referendariat nicht auf langfristige Erfahrung berufen, die dein Handeln rechtfertigt.

Wie du die Autorität zurückerobern kannst

Manch hartgesottener Lehrer mag seine Mittelchen gefunden haben, um im Unterricht zu bestehen. Wenn du aber gerne mehr Methoden an der Hand haben willst, vielleicht sogar im Referendariat stehst, lies weiter.

Ich zeige dir in den folgenden Teilen dieses Beitrags Möglichkeiten auf, die dein Referendariat erleichtern. Ein großes Hindernis zum Gewinn echter Autoriät sind hartnäckige Mythen, die im Lehrerzimmer für bare Münze verkauft werden.

Gerade im Referendariat werden dir in gutgemeinter Hilfsbereitschaft Ratschläge gegeben, die dir mitunter nicht wirklich helfen werden. Im nächsten Artikel gehe ich die geläufigsten Mythen durch und will dir aufzeigen, warum noch immer krampfhaft an sie geglaubt wird. Mythen, die du als Junglehrer im Referendariat noch aus deinem Curriculum heraushalten kannst.

Fortsetzung des Artikel folgt hier ->Weiterlesen


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