Klassenzimmer Sitzen, aber richtig – Worauf achten?
Wie platziere ich meine Schüler? Gerade im Referendariat machst du dir hierüber selten Gedanken. Viel eher fragst du dich, wie du als Lehrer auftreten willst, mit welchen Methoden du arbeiten möchtest. Doch der Erfolg deiner Arbeit als Lehrer gründet zu größeren Teilen auf der Sitzordnung, als du dir jetzt womöglich vorstellen kannst.
Im Folgenden stelle ich dir die wichtigsten Parameter vor, die durch die Sitzordnung grundlegend beeinflusst werden.
Der Raum, Grundgröße jeglicher Planung durch den Lehrer
Du kommst in dein Klassenzimmer und dir wird zunächst seine Größe auffallen. Vielleicht hast du dir gedacht, du möchtest Sitzgruppen haben und nun stellst du fest, dass dein Raum dafür viel zu klein ist. Oder du plantest die Tische in Reihen aufzustellen, aber dein Raum wirkt dadurch leer. Ich habe auch schon verwinkelte Klassenzimmer gesehen.
Die Größe und Anordnung des Raumes, insbesondere auch die Platzierung der Tafel oder fest angeschraubter Möbelstücke beeinflussen deine Möglichkeiten sehr. Es passt nicht jede Sitzordnung in jeden Raum!
Die Lautstärke, mitunter wichtigster Faktor im Referendariat
Anfänglich wünschen sich Lehrer im Referendariat eine möglichst leise Klasse. Du möchtest doch nicht gleich als „Partyklasse“ verschrien sein? Abgesehen vom Auftritt als Lehrer und den Verhaltensmustern deiner Schüler gibt es zwei wichtige Parameter, die die Lautstärke beeinflussen: Wie weit platziere ich meine Schüler voneinander weg und in welche Richtung schauen sie? Ein klassisches Beispiel aus der Hufeisenformation war für mich, dass von einem Ende der Klasse zum nächsten kommuniziert wird, weil sich die Schüler auch die ganze Zeit ansehen.
Die Sicht zur Tafel des Lehrers
Insbesondere wenn du als Lehrer viel Wert auf gute Tafelbilder setzt, solltest du darauf schauen, dass alle einen guten Blick darauf haben. Ständig seitlich oder gar über die Schulter schauen zu müssen motiviert deine Schüler nicht unbedingt, dein Tafelbild zu verfolgen.
Die Bewegungsfreiheit für die Lehrperson
Manche Lehrer stehen immer an ihrem Schreibtisch oder vor der Tafel und referieren von dort aus. Andere – so wie ich – bewegen sich durch den Raum, arbeiten mit ausladender Gestik. Wenn du überhaupt keinen Platz hast, dich zwischen den Tischbänken durchzwängen musst, wirst du unter Umständen in eine Art des Auftretens gezwungen, die dir überhaupt nicht liegt.
Die Flexibiliät der Sitzordnung im Klassenzimmer
Besonders im Referendariat, wenn du möglicherweise eine Menge Lernsettings durchprobieren willst, ist die Flexibilität deiner Sitzordnung ein Muss. Du möchtest beispielsweise einen Sesselkreis machen. Dafür brauchst du zunächst eine leere Freifläche. Danach sollte es deinen Schüler möglichst leicht fallen, ihren Stuhl von A nach B zu transportieren, ohne sich dabei gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Das ist nicht in jeder Sitzordnung möglich!
Die Lichtverhältnisse im Klassenzimmer
Bei diesem Thema kommen mir Erinnerungen an meine erste Klasse auf. Sie lag auf der Sonnenseite der Schule und war lichtdurchflutet. Eigentlich eine wunderbare Sache, wenn man nicht im Hufeisen sitzt und gut siebzig Prozent der Klasse ständig geblendet ist. Wenn du in den Sommerferien die Möglichkeit hast, inspiziere doch einmal den Lichteinfall in deine Klasse und probier, wie du die Tische stellen musst, um nicht geblendet zu werden. Sonst musst du später ständig mit geschlossenen Vorhängen arbeiten.
Die Sitzqualität für Schularbeiten
Du möchtest vielleicht nicht unbedingt deine Schüler zum Abschreiben motivieren. Gleichzeitig nicht die komplette Sitzordnung kippen, wenn du eine Schularbeit oder einen Test durchführst. Wenn du keinen extra Raum hierfür zur Verfügung hast, pass deine Sitzordnung dem gleich an.
Die Korrekturmöglichkeit für den Lehrer
Erfahrungsgemäß sind Lehrer im Referendariat noch übermäßig bemüht, jedem Schüler über die Schulter zu schauen. Das ist keine schlechte Eigenschaft – auch nach dem Referendariat – aber nicht mit jeder Sitzordnung optimal verknüpfbar. Hierfür benötigst du ausreichend Bewegungsfreiheit als auch Platz hinter deinen Schülern. Denn von der Kopfseite aus tue zumindest ich mir schwer.
Ich hoffe, dass dieser Artikel dir einige grundlegende Denkanstöße für das Sitzen deiner Schüler beschwert hat und dir in deinem Referendariat weiterhelfen kann. Nutze deine Zeit im Referendariat, um verschiedene Konstellationen durchzuprobieren, um später als vollwertiger Lehrer aus dem Vollen schöpfen zu können. Sowohl für in als auch nach dem Referendariat habe ich im nächsten Artikel einige Sitzordnungen für dich vorbereitet und auf ihre Vor- und Nachteile geprüft.
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Zum letzten Punkt liefert dir BeamtenService im nächsten Artikel einige Ansätze, die sich leicht in die Praxis umsetzen lassen.
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